Forschung

Angesichts steigender Anforderungen und Erwartungen interner und externer Bezugsgruppen im Kontext autonomer Hochschulen hat sich der Professionalisierungsdruck auch auf das Hochschulmanagement erhöht. Dabei lassen sich bei Personen in leitenden Positionen an Hochschulen zwei Arten von typischen Karrierewegen beobachten: Jene mit einem rein akademisch geprägten Karrierehintergrund, häufig ohne Management-Ausbildung und General Management-Erfahrung, und jene mit einer professionellen Management-Karriere, jedoch häufig ohne einschlägige „Branche“-Erfahrung und Bezug zum akademischen Normen- und Wertesystem.

Je nach Karriereweg stehen diese Führungspersonen somit bei der Ausübung ihrer Funktion vor unterschiedlichen Herausforderungen und Zielkonflikten, aufgrund beispielsweise verschiedener Fachkenntnisse, Wertvorstellungen und Managementstile. Bisher gibt es kaum empirische Evidenz dazu, welche Kompetenzen in General Management-Funktionen – Funktionen mit einer institutionellen Gesamtverantwortung (z.B. Hochschulleitung) oder wesentlichen Bereichsverantwortung (z.B. Dekan/Departementsvorsteher) – an Hochschulen notwendig sind und wie sich diese Kompetenzanforderungen in Zukunft entwickeln werden.

Vor diesem Hintergrund erhebt unsere Studie erstens die Bildungs- und Erfahrungshintergründe der heutigen Führungspersonen an Hochschulen in der Schweiz. Zweitens untersuchen wir, welche General Management-Kompetenzen heute und in Zukunft für die Ausübung dieser Führungspositionen als wichtig erachtet werden. Zur systematischen Erhebung dieser Kompetenzen haben wir folgendes Modell-Framework entwickelt.

Wabenmodell Deutsch

Schliesslich analysieren wir, welche strategischen Herausforderungen aus Sicht dieser Führungspersonen heute beim Management von Hochschulen wichtig sind und welche Herausforderungen zukünftig an Bedeutung gewinnen oder verlieren werden.

Zur Beantwortung dieser Fragestellungen führen wir eine Online-Befragung bei 472 Führungspersonen an Schweizer Hochschulen durch. Ergänzt wird diese standardisierte Befragung in einer zweiten Phase durch qualitative Interviews bzw. Fokusgruppen. Die Resultate der Studie können nicht nur wissenschaftliche Evidenz zum Schliessen einer Forschungslücke generieren, sondern sollen insbesondere auch Hinweise liefern für ein erfolgreiches Management von Hochschulen und für den Bedarf an zukünftigen Führungskräfteentwicklungsinitiativen.

Governance Assessment Model Deutsch

Als konzeptioneller Rahmen soll das bei der SSPG entwickelte Governance-Assessment-Modell einen vertieften Einblick in die allgemeine Leitung, die wichtigsten Entscheidungsverfahren und das administrative Betriebsmodell einer Hochschulinstitution und einen Vergleich mit anderen Hochschulinstitutionen ermöglichen. Die Basis dazu bildet ein Zwiebelmodell bestehend aus drei Schichten: dem „Operating Model“ im Kern, dem „Management Model“ drumherum und den „Framework Conditions“ als äußerste Schicht im Sinne des regionalen, nationalen und internationalen Ökosystems zu Bildung, Forschung und Innovation. Im Rahmen seines Sabbaticals an der ETH Lausanne und der University of Cambridge führte Prof. Robert Perich jeweils mehrere Dutzend Interviews mit Leitungspersonen aus allen Hochschulbereichen durch und erfasste damit die Governance-Strukturen in diesen Institutionen anhand des entwickelten Modells. Damit zeigte er die stark divergierenden Governance-Strukturen der beiden Institutionen auf und die sich daraus ergebenden sehr unterschiedlichen Herausforderungen für das Funktionieren der beiden Hochschulinstitutionen.

 

Das Forschungsprojekt zur Relevanz des öffentlichen Sektors und des Non-Profit-Sektors in der Schweiz untersucht anhand bestehender Daten die Struktur und Bedeutung dieser beiden Sektoren in der Schweiz sowie deren Entwicklung in den letzten 10 Jahren. Während es für den öffentlichen Sektor eine klare Definition und detaillierte Daten gibt, stellt sich beim Non-Profit-Sektor vielmehr zuerst die Frage, wie dieser erfasst und von den anderen Sektoren abgegrenzt werden kann. Zudem ist von Interesse, welche Wirtschaftszweige in diesen Sektoren besonders relevant sind oder in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen bzw. verloren haben.

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